Der Frühstarterbonus ist fair und treffsicher, besonders für Frauen! – Das Thema der Woche
Diese Woche trudeln bei den ersten von circa 60.000 Neupensionistinnen und Neupensionisten ihre ersten Pensionsbescheide ein. Wer nach seinem 15. und vor seinem 20. Geburtstag bereits mindestens ein Jahr berufstätig war, bekommt für jeden dieser gearbeiteten Monate einen Euro zusätzlich. Der neue Frühstarterbonus bringt Pensionistinnen und Pensionisten auf diese Weise bis zu 60 Euro mehr pro Monat und bis zu 840 Euro mehr pro Jahr. Das entspricht bei einer kleinen Pension von rund 1000 Euro einer Erhöhung um 6 Prozent und bedeutet für viele beinahe eine zusätzliche 15. Monatspension.
Ich habe den Frühstarterbonus mitgestaltet und mit viel Kraft für diese Neuregelung gekämpft, weil sie wesentliche Vorteile bietet. Allen voran ist der Frühstarterbonus fair, weil weder Geschlecht noch Berufsgruppe zählen, sondern einzig und allein die Leistung. Das kommt vor allem den Frauen aus der Babyboomer-Generation zugute, die jetzt in Pension gehen. In ihren Jahrgängen haben Mädchen begonnen, verstärkt Lehrausbildungen zu absolvieren. In den Siebzigern war bereits jeder dritte Lehrling weiblich. Auch wenn sie damals noch die klassischen „Frauenberufe“ wie Friseurin, kaufmännische Angestellte oder Bürofachkraft erlernten, haben diese jungen Frauen für ihre Zeit Mut und Fortschrittsdenken bewiesen. Dieser Mut zahlt sich nun zusätzlich aus.
Dass die eigene Leistung das einzige Kriterium beim Frühstarterbonus ist, macht ihn auch breit und treffsicher, weil viel mehr Menschen davon profitieren, allein im jahr 2022 circa 60.000. Die Maßnahme ist auch vorausschauend, regt sie doch junge Menschen dazu an, sich bereits früh mit der eigenen Pension auseinanderzusetzen. Denn seit 1.1.2022 zahlt jeder auch in jungen Jahren gearbeitete Monat in die Pension ein. Nicht zuletzt ist der Bonus ein wertschätzendes Signal für alle Lehrberufe.
Teuerung: Nicht fordern, sondern handeln!
Auch wenn ich mich sehr freue, dass ab jetzt frühes berufliches Engagement stärker belohnt wird, darf darüber nicht das aktuelle Problem der starken Teuerung vergessen werden. Die steigenden Preise besonders beim Heizen und dem täglichen Einkauf treffen die Seniorinnen und Senioren sehr hart. Die Bundesregierung hat mit der Steuerreform und dem 150-Euro-Teuerungsausgleich erste Maßnahmen gesetzt, aber es ist völlig klar, dass wir ein ganzes Paket gegen die wachsende Teuerung brauchen.
Nachdem sich der zuständige Sozialminister Wolfgang Mückstein gegenüber den Anliegen der Seniorinnen und Senioren taub gestellt hat, habe ich bei Bundeskanzler Karl Nehammer ein offenes Ohr und viel Verständnis gefunden. Er hat bereits Gespräche mit dem Koalitionspartner angekündigt und ich werde weiter dran bleiben, dass die Menschen rasch unterstützt werden!
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec