Digitalisierung: Stütze für einen selbstständigen Alltag – Das Thema der Woche
Heute, am 7. Februar, wird in den USA der „Love Your Robot-Day“, also der „Liebe deinen Roboter“-Tag gefeiert. Ursprünglich als Scherz gedacht, hat sich dieser kuriose Aktionstag durch das Internet verselbstständigt und zeigt deutlich, welchen kulturellen Stellenwert das Netz mittlerweile hat.
Die Roboter PARO und PEPPER werden wahrscheinlich nicht geliebt, aber ihre Gesellschaft unterstützt demenzkranke Menschen beim Training ihrer geistigen Fähigkeiten. Man kann sich mit den Blechkameraden unterhalten, mit ihnen spielen und spazieren gehen. PEPPER kann sogar auf die Stimmung des Gegenübers reagieren und so dazulernen. Roboter und künstliche Intelligenz eröffnen neue Wege in der Pflege. Dabei können sie selbstverständlich nie eine menschliche Pflegekraft ersetzen, ihr aber zeitaufwendige Arbeiten wie Putzen und den Wäschetransport abnehmen, damit sie mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten haben. Angesichts des immer drängender werdenden Personalmangels in der Pflege müssen wir dringend über diese Unterstützungsmöglichkeiten sprechen und Vorbehalte und Ängste abbauen.
Digitalisierung hilft auch dabei, die eigene Selbstständigkeit zu erhalten und Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern. Lampen, die sich automatisch einschalten, wenn man in der Nacht aufsteht oder Herde, die sich abschalten, wenn ein Topf überkocht, sind als Teil eines „Smarthomes“ wichtige Hilfen, um Alterserscheinungen auszugleichen. Denn jeder Tag, den die Menschen selbstständig daheim verbringen können, ist für sie ein guter Tag.
Die Möglichkeiten an die Hand geben – aber ohne Zwang!
Die fortschreitende Digitalisierung zeigt sich aber nicht erst in der Größenordnung eines Smarthomes, findet sich bei vielen von uns bereits in der Tasche: Ich persönlich liebe mein Smartphone zwar nicht, aber ich brauche es. Für meinen beruflichen wie privaten Alltag ist es mittlerweile unerlässlich geworden. Vom Surfen im Internet, über Online-Shopping, Amtswege bis zur Buchung von Kinokarten oder Zugtickets.
Viele, aber nicht alle älteren Menschen sind mittlerweile mit Smartphone und Co. vertraut. Dementsprechend unterschiedlich können die ersten Schritte und Gefühle in der digitalen Welt für sie sein: Von Unsicherheit bis hin zur Vorfreude.
Dabei unterstützen neben den Landesorganisationen des Seniorenbundes viele Vereine und Organisationen wie fit4internet die ältere Generation mit Computerkursen und Seminaren beim digitalen Einstieg. Zwei Beispiele sind die Lernvideo-Reihe „Smartphone-ABC“, in der Tipps gegeben und Anwendungsmöglichkeiten eines Smartphones erklärt werden oder die Broschüre „Schritt für Schritt in die digitale Welt“.
Die Seniorinnen und Senioren sollen alle Möglichkeiten haben, sich frei in der digitalen Welt zu bewegen und damit ihren Alltag selbstständiger gestalten zu können. Dieses Angebot darf aber nicht zum Zwang werden! Wer weiterhin seine Amtswege persönlich erledigen oder ein Rezept direkt beim Arzt abholen möchte, soll dies auch weiterhin tun dürfen!
Gemeinsam sicher – auch im Internet!
Übrigens: Morgen, am 8. Februar, ist ein weiterer Aktionstag, der sich um die Digitalisierung dreht: Der „Safer Internet Day“ steht ganz im Zeichen des sicheren Surfens im Netz. Die Anzahl der Anzeigen zu Cybercrime – also Delikten wie Onlinebetrug oder Datendiebstahl – ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, 2020 wurde mit 35.915 Vorfällen ein Plus von 26,3 Prozent verzeichnet.
Um die Seniorinnen und Senioren beim sicheren und sorglosen Surfen zu unterstützen, haben wir gemeinsam mit dem Innenministerium die Broschüre Gemeinsam.Sicher – in den besten Jahren gestaltet. Darin finden Sie viele Tipps für einen sicheren Alltag – sowohl online als auch offline!
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec