Abschaffung der Pensionsbeiträge für PensionsbezieherInnen!
Bis zu 22,8 Prozent Pensionsbeiträge für PensionsbezieherInnen, die arbeiten wollen, sind eine ungerechte finanzielle Belastung, die sich erst nach rund 15 Jahren arbeiten in der Pension merklich auf die Pension auswirkt. Kosten und Nutzen stehen hier in keinem Verhältnis zueinander. Als Ergebnis überlegen es sich motivierte Pensionsbeziehr:innen zweimal, ob sie in der Pension weiterarbeiten.
Ich fordere daher rasch die ersatzlose Streichung dieser Beiträge, weil es eine Win-Win-Win-Situation für Staat, Wirtschaft und PensionistInnen wäre. Das ist keine neue Forderung von mir, aber jetzt bekomme ich endlich Unterstützung von Arbeitsminister Martin Kocher, Niederösterreichs LH Johanna Mikl-Leitner, WKO-Chef Harald Mahrer und der Industrielle Vereinigung.
Die österreichische Wirtschaft leidet unter einem akuten Fachkräftemangel. Handel, Baubranche, Gastronomie, Hotellerie, Tourismus und viele andere Gewerbe suchen händeringend Fachpersonal: 272.000 Stellen sind in Österreich laut WKO unbesetzt, 73 Prozent der Unternehmen spüren den Fachkräftemangel deutlich,63 Prozent spüren bereits deutliche Umsatzeinbußen.
Auf der anderen Seite stehen dem Markt viele ältere und pensionierte Fachkräfte als „ExpertInnenpool“ zur Verfügung. Der Wunsch, in der Pension weiterzuarbeiten, ist groß. Viele Pensionist:innen wollen einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, ihr Wissen weitergeben. Bei einigen ist der Zuverdienst in der Pension gerade wegen der starken Teuerung sogar eine Notwendigkeit. Dem Dachverband der Sozialversicherungsträger zufolge ist die Zahl steigend, waren es 2021 mit rund 88.000 PensionsbezieherInnen um 10% mehr als 2020.
Als ein mögliches Mittel gegen den Fachkräftemangel sehe ich die Abschaffung der Pensionsbeiträge für PensionsbezieherInnen, die arbeiten wollen. Diese Beiträge verringern jegliches Bruttozusatzeinkommen bereits vor Abzug der Einkommenssteuer – und zwar empfindlich. Bei Unselbstständigen sind es 22,8 Prozent, etwas weniger bei Freiberuflichen (20 Prozent) und Selbstständigen (18,5 Prozent).
Aktuell wird Weiterarbeiten in der Pension durch die Pensionsbeiträge für PensionsbezieherInnen, die arbeiten wollen somit regelrecht bestraft. Diese Beiträge sind eine unfaire Belastung, deren Abschaffung schon längst überfällig ist.
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec