Einsamkeit ist kein Schicksal! – Das Thema der Woche
Einsamkeit ist eine versteckte Epidemie, die nicht erst seit Corona in allen Gesellschaftsschichten angekommen ist und betrifft vor allem ältere Menschen. Gerade zu den Feiertagen spüren viele schmerzlich, was das Fehlen sozialer Kontakte bedeutet.
Etwa 1,5 Millionen Menschen in Österreich leben alleine. Auch wenn Alleinsein nicht automatisch Einsamkeit bedeutet, ist die Gefahr groß. Und: Einsamkeit kann auch krank machen. Bluthochdruck, eine höhere Anfälligkeit für Herzerkrankungen und ein schwächeres Immunsystem sind genauso wie psychische Erkrankungen – etwa Depression – nachgewiesene Folgen von Einsamkeit.
Die Gefahren von Alterseinsamkeit und wie man ihnen begegnen kann, waren auch Thema beim „Seniorendialog Alterseinsamkeit“ des Oberösterreichischen Seniorenbundes, zu dem mich Landesobmann, LH a.D. Josef Pühringer, eingeladen hatte. Unter anderem berichteten darüber die Salzburger Nachrichten und die Oberösterreichischen Nachrichten.
Seniorenbund: Gemeinsam statt einsam!
Einsamkeit ist kein Schicksal! Wir können sie bekämpfen – am besten, indem wir sie gar nicht erst entstehen lassen, und die Menschen aufklären und durch die Förderung sozialer Kontakte Einsamkeit vorbeugen. Seniorenorganisationen wie der Österreichische Seniorenbund spielen im Kampf gegen Einsamkeit eine ganz besondere Rolle. Wir sind mit bundesweit 50.000 Freiwilligen sowie unseren stark verankerten und gut organisierten Ortsgruppen so nahe an den Menschen wie sonst kaum jemand und bieten Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wir organisieren Ausflüge, Reisen, Besuche von Kulturveranstaltungen, Workshops und Weiterbildungskurse. Außerdem tragen wir mit einem umfassenden Angebot an Sportveranstaltungen aktiv zur geistigen und körperlichen Fitness im Alter bei.
Der Sieg über die Einsamkeit setzt funktionierende Rahmenbedingungen für ein aktives und selbstständiges Leben im Alter voraus. Das umfasst neben der Vorbereitung auf die Pension alternative Wohnformen wie generationsübergreifendes Wohnen oder Wohngemeinschaften, neue Mobilitätskonzepte, Abbau von Altersdiskriminierung und neue Begegnungsräume.
Ich setze mich für einen nationalen Schulterschluss gegen Einsamkeit ein!
Um Einsamkeit wirkungsvoll entgegenzutreten, brauchen wir einen nationalen Schulterschluss auf allen Ebenen: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medizin, NGOs und Zivilgesellschaft müssen zusammenarbeiten. Ein runder Tisch gegen Alterseinsamkeit wurde während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen, verlor jedoch mit Abflachen der Pandemie an Schwung. Darum werde ich mich bei Bundeskanzler Karl Nehammer dafür einsetzen, dass diese Initiative wiederbelebt und zu einer Dauerinstitution wird, die Maßnahmen gegen Alterseinsamkeit erarbeitet und in regelmäßigen Abständen evaluiert. Denn es ist klar: Wir können Einsamkeit nur gemeinsam besiegen!
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec