Der „Un-Ruhestand“ muss sich stärker lohnen! – Das Thema der Woche
Freude an der Arbeit, der Wunsch, die eigene Erfahrung und das Wissen an die Jugend weiterzugeben, den Alltag mit einer sinnvollen Tätigkeit ausfüllen oder schlichtweg der Zuverdienst: Die Gründe, in der Pension noch erwerbstätig zu sein, sind vielfältig. Arbeit im Alter erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Derzeit sind rund 100.000 Pensionistinnen und Pensionisten erwerbstätig. Jedes Jahr werden es etwa zehn Prozent mehr.
Ältere und pensionierte Fachkräfte sind ein unersetzlicher Wissens- und Expertenpool von unschätzbarem Wert. Die „Generation Un-Ruhestand" brennt nicht nur darauf, ihre Fähigkeiten weiterhin im Beruf einzusetzen – sie wird von der Wirtschaft auch dringender gebraucht denn je.
Ich fordere steuerliche Entlastung für alle, die in der Pension arbeiten wollen!
Ich kämpfe seit Jahren dafür, dass sich Arbeit in der Pension stärker lohnen muss. Denn die aktuellen Hürden beim Zuverdienst in der Pension schrecken viele ab. Besonders die Pensionsbeiträge für Arbeit in der Pension, die mit bis zu 22,8 Prozent voll zu Buche schlagen,wenn man auch nur einen Cent über der Geringfügigkeitsgrenze verdient, sind zu hoch. Nach Abzug von Einkommenssteuer und Krankenversicherung bleibt den Betroffenen nur rund ein Drittel von ihrem Zuverdienst. Die Eigenpension hingegen wird um gerade ein paar Euro pro Monat erhöht.
Darum ist für mich der logische Weg zur Entlastung von Pensionistinnen und Pensionisten, die noch arbeiten wollen, diese Pensionsbeiträge für sie zu streichen. Das beschert den Betroffenen auf einen Schlag rund ein Viertel mehr vom Zuverdienst, regt den Konsum an, bringt dem Staat zusätzliche Steuereinnahmen über Einkommenssteuer und Konsumsteuern und der Wirtschaft dringend benötigte Fachkräfte. Diese positiven Effekte gleichen den Wegfall der Pensionsbeiträge für Arbeit in der Pension mehr als aus.
Es braucht eine Reform – so rasch wie möglich!
Alternativ dazu können arbeitenden Pensionistinnen und Pensionisten auch Steuererleichterungen wie zum Beispiel Absetzbeträge gewährt werden. Egal, welche Maßnahmen gesetzt werden, sie müssen dafür sorgen, dass sich Arbeit in der Pension stärker lohnt!
Anfang des Jahres hat die Bundesregierung das Thema „Arbeit im Alter“ der Reformgruppe Arbeitsmarkt zugewiesen. Erste Ergebnisse wurden für das erste Quartal 2023 angekündigt, konkrete Ergebnisse stehen bis heute aus. Ich habe zuletzt in der Presse wieder gefordert, dass die Reformgruppe rasch ein Paket zur Attraktivierung von Arbeit im Alter vorlegt.
Mit jedem Tag, der verstreicht, verlieren wir wertvolle Zeit - denn wir haben JETZT einen Fachkräftemangel, für dessen Bekämpfung wir JETZT die Fähigkeiten der Pensionistinnen und Pensionisten brauchen. Darum muss dringend eine Reform her und ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass diese, wie zugesagt, rasch umgesetzt wird!
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec