Die Interessen der Seniorinnen und Senioren im Fokus! – Das Thema der Woche
Als Präsidentin des Österreichischen Seniorenbunds und überparteilichen Seniorenrats, als 5. Sozialpartner, setze ich mich mit vollem Einsatz für die Interessen der Generation 50+ein – gemeinsam verleihen wir 2,4 Millionen Seniorinnen und Senioren eine Stimme! Heute einmal mehr bei einer Pressekonferenz, bei der wir über wichtige aktuelle seniorenpolitische Themen gesprochen und klare Forderungen formuliert haben. Die Generation 50+ spielt eine bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft und Gesellschaftspolitik ist immer auch Seniorenpolitik.Deshalb ist es so wichtig nicht nur über uns, sondern mit uns zu sprechen!
Arbeiten in der Pension muss attraktiver werden!
Als erfahrene Fachkräfte sind wir ein wertvoller Expertenpool. Gerade im Hinblick auf den aktuellen Mangel fordere ich die Abschaffung der Pensionsbeiträge oder Steuerfreibeträge für arbeitende Pensionistinnen und Pensionisten, um Anreize für längeres Arbeiten zu schaffen. Das kommt allen zugute: Pensionistinnen und Pensionisten haben mehr vom Zuverdienst, die Wirtschaft profitiert von zusätzlichen Arbeitskräften und der Staat nimmt mehr Steuern ein – mehr Win-Win-Win ist kaum möglich! Arbeiten in der Pension muss aber nicht nur attraktiver, sondern vor allem auch möglich gemacht werden, wie im Fall der Kassenärzte, die aktuell einer Altersgrenze von 70 Jahren unterliegen, was mich zu meiner nächsten Forderung bringt:
Jede Form von Altersdiskriminierung ist strikt abzulehnen!
Wir haben bereits wichtige Erfolge, wie die Abschaffung der diskriminierenden Vergaberichtlinien bei Bankkrediten erzielt. Jetzt gilt es gegen die geplanten Fahrtauglichkeitsüberprüfungen ab 70 zu kämpfen, denn die pauschale Festmachung am Alter, statt am individuellen Gesundheitszustand, wäre diskriminierend. JA, zu sinnvollen Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr – für Alle – und ein klares NEIN zur geplanten altersdiskriminierenden EU-Führerscheinreform! Auch diskriminierende Klauseln bei Versicherungsverträgen aufgrund des Alters dürfen nicht sein. Ich setze mich mit aller Kraft für Gleichbehandlung und Fairness ein - auch im Hinblick auf die Pensionsanpassung 2024, die ein weiteres wichtiges Thema der Pressekonferenz war. Im Sinne der Einhaltung des Versicherungsprinzips, um die Pensionen wertstabil zu halten, ist für mich klar:
Die Anhebung aller Pensionen um den vollen ermittelten Inflationswert von voraussichtlich 10% ist für mich selbstverständlich!
In die Pensionsverhandlungen ab Mitte August, wird auch die Forderung nach Abgeltung der Vorfinanzierung durch die extrem hohe Inflation des vergangenen Jahres eingebracht werden. Um die reale Inflationsentwicklung künftig besser angemessen abzubilden ist weiters ein neuer Berechnungszeitraum, der näher an der tatsächlichen Anpassung liegt, ein Vorschlag meinerseits.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die strukturelle Reform unseres Gesundheitssystems
Da man im Alter tendenziell mehr medizinische Versorgung benötigt, ist dies ein weiteres besonders wichtiges Thema für Seniorinnen und Senioren. Im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen ist jetzt der Moment gekommen um nachhaltige, strukturelle Verbesserungen zu ermöglichen. Deshalb begrüße ich die heutige Ankündigung der Bundesregierung 10 Milliarden Euro dafür zur Verfügung zu stellen und unterstütze ich die umfassende Gesundheitsreform, mit einer Novelle zum Primärversorgungsgesetz für 120 neue Primärversorgungszentren, die Stärkung des niedergelassenen Bereichs mit 100 neuen Kassenarztstellen und die Förderung der Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation.
Österreichs Seniorinnen und Senioren sind von unschätzbarem Wert und Bedeutung für unsere Gesellschaft! Deshalb verdienen seniorenpolitische Themen Respekt, Aufmerksamkeit, eine starke Stimme und Vertreter, die sich für die Interessen der Generation 50+ mit Leidenschaft und Hartnäckigkeit einsetzen!
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec