Großeltern sind wichtige Brückenbauer zwischen den Generationen und wertvolle Stütze für Familie und Gesellschaft! – Das Thema der Woche
Ich finde es ist ein schönes Symbol, den Großeltern einen Tag zu widmen und ihnen für ihre Liebe und ihre unermüdliche Fürsorge zu danken und ihre wertvollen Beiträge zu unserer Gesellschaft zu schätzen. Gleichzeitig aber wäre es zu wenig, sich auf ein „Danke“ als Ausdruck von Wertschätzung zu beschränken. Denn Großeltern sind zwar gerne „Oma und Opa“ – aber sie sind viel mehr!
Wir sind eine wertvolle Stütze für Familie und Gesellschaft. Wir sind aber auch wichtige Brückenbauer zwischen den Generationen! Großeltern spielen eine wichtigere Rolle, als Enkelkindern Geschichten vorzulesen und ab und zu ein wenig Taschengeld zuzustecken. Das gehört zwar dazu, ist aber viel zu kurz gegriffen! Helfen, unterstützen, verzeihen, trösten und unsere Erfahrung weitergeben sind nur einige der Kernkompetenzen des „Allroundjobs Oma und Opa“.
Ich bin selbst Großmutter. Meine Beziehung zu meinen Enkelkindern ist für mich und sie etwas ganz Besonderes, von der wir gegenseitig profitieren und viel voneinander lernen!
Großeltern sein ist ein „Allroundjob“
Ob als Krankenpflege, Haushaltshilfe, Nachmittagsbetreuung, Lernhilfe oder Taxidriver entlasten sie Eltern und halten den Familienalltag am Laufen.
Ob Schule, Sport, Freizeitaktivitäten oder Arztbesuche - ohne das Oma- oder Opataxi ist es oft unmöglich, dass Kinder von A nach B kommen. Gerade am Land ist daher die Mobilität der Großeltern ganz entscheidend, um den Eltern unter die Arme greifen zu können. Daher kommt von mir ein klares NEIN zu verpflichtenden Fahrüberprüfungen und limitierten Führerscheinen ab 70. Das Auto bedeutet für Seniorinnen und Senioren auch persönliche Freiheit und Selbstbestimmung im Alter.
Gerade auch in der aktuellen Diskussion rund um das „digitale Geld“ sehe ich eine wichtige Aufgabe der Großeltern: Kinder müssen den haptischen Umgang mit Geld lernen, um zu verstehen, dass das Geld zwar aus, aber nicht vom Bankomaten kommt.
Großeltern sein ist keine Einbahnstraße
Auch die Großeltern können von ihren Enkelkindern viel lernen. Zum Beispiel, wie man in der digitalen Welt zurechtkommt. Die Jugend bringt frische Ideen, Technologiewissen und den Wunsch nach Veränderung mit sich. Das eröffnet den Großeltern neue Blickwinkel, ermöglicht es ihnen, am Puls der Zeit zu bleiben, hält sie aktiv und fit.
Großeltern sind wichtige Brückenbauer zwischen den Generationen und Vermittler von Tradition
Gerade in einer schwierigen Zeit des ständigen Wandels bekommen Großeltern als Stützen und Wissensvermittler eine immer größere Bedeutung. Sie ermöglichen es, die eigenen Wurzeln zu verstehen und zu schätzen. Nach Helmut Kohl: Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.
Großeltern sind Wächter der Familientraditionen, vermitteln Wissen und Lebenserfahrung und wenn der Alltagsstress keine Zeit dafür lässt, haben sie die notwendige Zeit und Geduld. Diese Verbindung fördert Respekt, Verständnis und Mitgefühl zwischen den Generationen.
Ehrenamt und Pflege: Ohne uns Seniorinnen und Senioren geht es nicht!
Die ältere Generation leistet innerhalb und außerhalb der Familie vielfältige und wertvolle Arbeit, die zu oft unbeachtet und auch unbezahlt, aber vor allem unbezahlbar ist:
Die Generation 60+ leistet jährlich Pflege von Angehörigen und ehrenamtliches Engagement im Wert von EUR 8,6 Mrd.
Das macht auch eine umfassende Pflegereform unumgänglich, die vor allem Angehörige entlastet: Damit Seniorinnen und Senioren auch wieder Großeltern, Eltern und Ehepartner sein können und nicht dauerhaft in die Rolle von Pflegekräften gedrängt werden!
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec