„Reparieren statt Wegwerfen“ – Das Thema der Woche
Das war für uns Ältere selbstverständlich. Wir wuchsen in einer Zeit auf, wo Dinge noch Wert besaßen und nicht so leicht ersetzbar waren. Heute sind wir mit dieser Sichtweise ganz am Puls der Zeit. Die Menschen – und die Politik – erkennen wieder, dass Ressourcen endlich und teuer sind.
Reparieren ist also wieder in. Seit 2022 gibt es den Reparaturbonus, der bis zu 50 Prozent der Reparaturkosten und/oder bis zu 30 Euro für die Einholung eines Kostenvoranschlags für Elektrogeräte deckt. In nur einem Jahr wurde der Zuschuss 700.000 Mal ausbezahlt.
Im Sommer war die Aktion dann kurz eingestellt, nachdem Dutzende Unternehmen aufgeflogen waren, die gefälschte Reparaturen eingereicht haben. Vor kurzem startete der generalüberholte Reparaturbonus des Klimaschutzministeriums neu. Die Details dazu finden Sie unter www.reparaturbonus.at.
Reparaturbonus Neu
Rund 260 Wiener Betriebe machen beim Bonus mit – österreichweit sind es 2.000. Für den Reparaturbonus stehen bis 2026 rund 130 Millionen Euro zur Verfügung.
Man begleicht zunächst die gesamten Kosten, stellt den Antrag und erhält maximal 50% des Rechnungsbetrages im Anschluss zurück. Im Regelfall dauert das vier bis sechs Wochen. Damit wird verhindert, dass Betriebe ohne Wissen der KundInnen überhöhte Rechnungen einreichen.
Der Bonus hat jedoch einen gravierenden Nachteil. Das benötigte Formular ist nur online abrufbar, ebenso wie die Liste der Betriebe, die an der Aktion teilnehmen. Für viele Menschen ist das kein Problem, für manche aber doch.
Ich sehe bekanntlich in der Digitalisierung große Vorteile. Trotzdem muss der Alltag auch ohne Smartphone oder Computer möglich sein. Natürlich werden die meisten Händler den KundInnen beim Formular helfen, aber darauf kann und will man sich nicht verlassen.
Ein so wichtiges Instrument, um Ressourcen zu schonen, wie den Reparaturbonus nur online zur Verfügung zu stellen ist diskriminierend und unklug. Deshalb fordere ich den analogen Zugang dazu, damit ihn auch wirklich alle in Anspruch nehmen können.
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec