Unsere Töchter und Enkelinnen sollen es besser haben! – Das Thema der Woche
Jedes Jahr gibt es den Equal Pay Day, also jener Tag an dem Männer so viel verdient haben, wie Frauen im ganzen Jahr. Anders formuliert: Frauen arbeiten ab jetzt bis zum Jahresende gratis. Und daran änderte sich im Lauf der Jahrzehnte kaum etwas. Die „Verbesserung“ im Vergleich zu 2022 beträgt einen Tag.
Ältere Frauen wissen nur zu gut, was geringeres Einkommen dann im Alter bedeutet: geringe Pensionen, oft unter der Armutsgrenze.
Die Differenz in den Einkommen von Männern und Frauen beträgt 17%. Das liegt daran, dass frauentypische Berufe in der Betreuung, Pflege, Handel etc besonders schlecht bezahlt sind. Ihnen steht so nicht nur weniger Geld zum Leben zur Verfügung sondern auch für die Altersvorsorge. Wenn das Einkommen für das Notwendigste reicht, bleibt nichts übrig, um in eine private Altersvorsorge zu investieren.
Frauen über 60 erlebten einen großen gesellschaftlichen Wandel: Viele konnten wegen der Kinder oder wegen Betreuungspflichten für Eltern nicht durchgehend bzw. nicht durchgehend Vollzeit arbeiteten. Gleichzeitig änderte sich das Familienbild – die Scheidungsquote stieg an. Eine Ehe ist schon seit langem keine Garantie, dass frauein Leben lang finanziell abgesichert ist. Das ist eine Lebensrealität, vor der man nicht die Augen verschließen darf.
Teilzeit oder wenig Versicherungszeiten haben im Alter dramatische Folgen: zwei Drittel der Ausgleichszulage-Bezieher sind weiblich. Der Equal Pension Day war heuer am 4. August, also 120 Tage vor dem Equal Pay Day!
Ich denke an unsere Töchter und Enkelinnen, die ihr Arbeitsleben – zumindest teilweise – noch vor sich haben. Wir Älteren müssen unsere Erfahrungen unbedingt an sie weitergeben, damit sie den Teufelskreis des geringen Einkommens durchbrechen.
Wir müssen sie ermutigen,
o) sich etwas zuzutrauen und gute Ausbildungen zu absolvieren,
o) möglichst Vollzeit zu arbeiten
o) Kinderbetreuungsangebote zu nutzen.
Nur dann werden sie eine gute Eigenpension bekommen und es besser haben.
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec