Leistung von SeniorInnen muss sich stärker lohnen! – Das Thema der Woche
Es ist ein Bohren harter Bretter, aber Hartnäckigkeit zahlt sich bekanntlich aus und so tragen meine Forderungen langsam Früchte. Gemeinsam mit Klubobmann August Wöginger habe ich vergangene Woche erste Anreize für mehr und längeres Arbeiten präsentiert, die noch dieses Jahr beschlossen werden.
Trotz aller Freude über die Maßnahmen, sind diese nur erste Schritte in Richtung echter Attraktivierung.
Rund 90.000 PensionistInnen sind aktuell beruflich weiter aktiv. Tendenz stark steigend, wenn es mehr finanzielle Anreize und verbesserte, alter(n)sgerechte Rahmenbedingungen gibt. Sie alle profitieren von diesen Entlastungen.
Fragen rund um das Thema Arbeiten im Alter, die seit Jahren ein zentrales Anliegen meiner Arbeit sind, werden allgemein zunehmend populärer. Politik und Wirtschaft erkennen immer mehr, den von mir aufgezeigten Win-Win-Win-Effekt: PensionistInnen bleibt mehr netto vom brutto, die Wirtschaft kann auf einen wertvollen Expertenpool zurückgreifen und der Staat profitiert von Steuereinnahmen.
Gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel und die „Enkelfitness“ unseres Pensionssystems brauchen wir echte Anreize für alle Menschen, die bis und über das gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus arbeiten wollen. Länger zu arbeiten muss attraktiver werden, als früher in Pension zu gehen – dafür braucht es Anreize und wer in der Pension freiwillig weiterarbeiten möchte, für den muss es sich auch wirklich lohnen!
Die ersten Erfolge, um Arbeiten im Alter attraktiver zu machen im Detail(ab 1.1.2024)
o) Wer in Pension ist und arbeitet, bezahlt für das Erwerbseinkommen in 2024 bis rund 1.100 Euro keine Pensionsversicherungsbeiträge in Höhe von 10,25% mehr. Verdient man mehr, fallen für den Betrag über rund 1.100 Euro Pensionsbeiträge an. Es bleiben also bis zu 100 Euro brutto monatlich mehr.
o) Wer über das gesetzliche Pensionsalter hinaus weiterarbeitet, also keine Pension bezieht, erhält jährlich einen Bonus von 5,1% auf die Pension statt wie bisher 4,2%. Ein Beispiel: eine monatliche Pension von 2.000 Euro erhöht sich, wenn man ein Jahr länger arbeitet, auf 2.102 Euro. So kann man sich die Pension drei Jahre lang um insgesamt 15,3% erhöhen.
o) Für freiberuflich Selbstständige, Gewerbetreibende und Bauern sieht die Regelung anders aus: für Einkommen bis rund 1.100 Euro bezahlen sie nur noch 12,55% Pensionsbeiträge.
o) Für Menschen in Korridorpension gibt es eine Härtefallregelung, damit es nicht sofort zu Kürzungen kommt, wenn der Zuverdienst die Geringfügigkeitsgrenze nur wenig übersteigt.
Nichts ändert sich bei der Versteuerung: SeniorInnen müssen, wie alle anderen Erwerbstätigen auch, Pension und Erwerbseinkommen gemeinsam versteuern.
Ich freue mich sehr über diese ersten wichtigen Schritte in die richtige Richtung, aber es gibt noch viel zu tun, damit sich Leistung nicht nur lohnt, sondern auch wirklich attraktiv ist! Die Arbeit geht weiter: Jetzt setze ich mich noch stärker für eine alter(n)sgerechte Arbeitswelt ein. Und wer mich kennt, weiß: ich werde nicht eher locker lassen!
Mit den besten Grüßen,
Ihre Ingrid Korosec