Pflege betrifft uns früher oder später alle - direkt oder indirekt! - Das Thema der Woche
Der Internationale Tag der Pflege findet jedes Jahr am 12. Mai statt, um den unermüdlichen Einsatz unserer Pflegekräfte und pflegenden Angehörigen zu würdigen und ihnen zu danken. Es geht an diesem Tag aber auch darum, über die Zukunft unseres Pflegesystems im Hinblick auf den demografischen und gesellschaftlichen Wandel nachzudenken. Denn dank unserer guten medizinischen Entwicklung und Versorgung werden wir immer älter, und damit wächst und verändert sich auch der Bedarf an Pflege. Der Anfang 2024 veröffentlichte Pflegepersonalbedarfsprognose-Bericht von Gesundheit Österreich prognostiziert, dass wir aufgrund von steigendem Bedarf bis zum Jahr 2050 bis zu 200.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigen, um den Bedürfnissen unserer alternden Gesellschaft gerecht zu werden. Diese Zahl verdeutlicht die enorme Dringlichkeit und damit verbundene Herausforderung. Angesichts dieser Prognose müssen wir den Mut aufbringen, innovative Wege zu beschreiten, um den Bedürfnissen älterer Menschen und den Pflegenden gleichermaßen gerecht zu werden.
Pflegepakete der Regierung als tragfähiges Fundament für Pflege von morgen
Die Pflegereform der Bundesregierung, die zwei Pflegepakete in Milliardenhöhe umfasst, hat bereits strukturell und finanziell enorme Verbesserungen für pflegebedürftige Menschen, Pflegekräfte und pflegende Angehörige gebracht. Angefangen bei der Personaloffensive, Verbesserungen bei der 24-Stunden-Betreuung, Angehörigenpflege, Tagesbetreuung, Ausbildung bis hin zum Ausbau der mobilen Dienste. Wichtige Maßnahmen, die uns vor allem Zeit und Möglichkeit geben ernsthaft nachzudenken, ob wir mit dem „System des Reparierens“ die Anforderungen der Zukunft schaffen oder ob wir Mut und Kraftanstrengung wagen, um eine umfassende Pflegereform zu initiieren, die auf Effizienz, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit abzielt.
Herausforderungen bergen auch immer Chancen
Die Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz bieten revolutionäre Möglichkeiten, die Pflege zu verbessern und die Lebensqualität für Pflegebedürftige sowie ihre Betreuer zu erhöhen. Technologien wie Telemedizin, Telecare und Smart-Home-Anwendungen können dazu beitragen, die Effizienz der Pflege zu steigern und die Selbstständigkeit der Betroffenen möglichst lange zu erhalten.
Vorbilder Dänemark, Finnland und Estland
Ein Blick auf die nordischen Länder, die in der Anwendung dieser Technologien führend sind, gibt uns wertvolle Einblicke. Dänemark, Finnland und Estland setzen bereits Maßstäbe in der effizienten, gerechten und nachhaltigen Gestaltung der Pflege. Mein Ziel ist es, diesen Digitalisierungsschub auch in Österreich voranzutreiben und sicherzustellen, dass Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte rechtzeitig und umfassend geschult werden, um die neuen Technologien effektiv nutzen zu können.
Es ist an der Zeit, Pflege neu zu denken um sicherzustellen, dass sie nicht nur den heutigen, sondern auch den zukünftigen Anforderungen gerecht wird!
Ihre Ingrid Korosec