Meine Vision eines Bundesministeriums für Altersfragen! - Das Thema der Woche
Unsere demografische Entwicklung zeigt, dass bereits knapp 20% der österreichischen Bevölkerung – das sind rund 1,82 Millionen Menschen – 65 Jahre oder älter sind. Anstatt jedoch mit uns zu sprechen, wird oft nur über uns gesprochen oder wir werden "vergessen", wenn wir nicht aktiv und vehement für unsere Rechte eintreten. Um sicherzustellen, dass unsere Stimmen gehört werden und unsere Bedürfnisse die Aufmerksamkeit und Bedeutung erhalten, die sie verdienen, ist es wichtig, positive und zielgerichtete Veränderungen voranzutreiben.
Seniorenpolitik ist Gesellschaftspolitik
Wir sind viele und wir werden noch mehr. Wir sind keine vernachlässigbare Minderheit, sondern wahlentscheidend. Unsere Bedürfnisse sind keine lästigen „Extrawürste“, sondern repräsentative Ansprüche an die Gesellschaft. Was Seniorinnen und Senioren bewegt, ist keine Klientelpolitik, sondern betrifft zentrale gesellschaftliche Themen. Gleichzeitig nehmen die Herausforderungen, wie die Diskriminierung durch Digitalisierung, die sich im Umbruch befindende Arbeitswelt, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung, die Sicherstellung der Pflege und der Kampf gegen Altersdiskriminierung zu.
Geteilte Verantwortlichkeiten in der Seniorenpolitik als Status Quo
Derzeit sind seniorenpolitische Themen auf verschiedene Ministerien verteilt. Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ist für Pensionen, Pflege und Gesundheit zuständig, während das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft sich mit Themen wie altersgerechten Arbeitsplätzen und Arbeit im Alter befasst. Digitalisierungsangelegenheiten fallen unter das Bundeskanzleramt, und steuerliche Angelegenheiten, Pensionistenabsetzbeträge und Tarife fallen in die Zuständigkeit des Finanzministeriums. Die Anhebung des faktischen an das gesetzliche Pensionsantrittsalter erfordert aktuell sogar die Zusammenarbeit von mehreren Ministerien. Diese Aufteilung führt oft zu fragmentierten Ansätzen und einer verzettelten Politikgestaltung.
Chancen eines zentralen Bundesministeriums für Altersfragen
Um eine einheitlichere und effektivere Strategieentwicklung und Politikgestaltung zu ermöglichen und gleichzeitig Synergieeffekte zwischen den verschiedenen Bereichen nutzen zu können, setze ich mich gemeinsam mit dem überparteilichen Seniorenrat für die Errichtung eines Bundesministeriums für Altersfragen ein. Dieses würde alle seniorenrelevanten Aspekte unter einem Dach vereinen, was maßgeblich zu einer höheren Lebensqualität für Senioren beitragen könnte.
Ich engagiere mich leidenschaftlich für die Schaffung dieses Ministeriums, weil ich überzeugt bin, dass es dazu beitragen würde, die Interessen und das Wohlergehen unserer Generation bestmöglich zu wahren und zu fördern.
Ihre Ingrid Korosec