„Ich kämpfe wie eine Löwin“ - Das Thema der Woche
Wie ist das bei Ihnen? Zahlen Sie lieber bar oder mit Karte? Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung hat ergeben, dass Österreich beim bargeldlosen Bezahlen weiterhin Nachzügler ist. Bei den elektronischen Transaktionen landet unser Land mit durchschnittlich 300 Zahlungen im Jahr 2023 im Vergleich mit 16 anderen europäischen Ländern erneut im untersten Drittel. Das hat eine Analyse der Boston Consulting Group (BCG) erbracht. Die meisten Transaktionen mit Kreditkarte, Bankkarte oder Smartphone gab es im Vorjahr in Norwegen. Dahinter rangierten Luxemburg, Irland und Dänemark. Deutschland lag knapp vor Österreich.
Für mich zeigen diese Daten, welch hohen Wert das Bargeld nach wie vor für viele Bürgerinnen und Bürger hat. Zu Recht.
Trotz der weiter hohen Bargeldquote steigt die Zahl der digitalen Transaktionen hierzulande aber. Mit 16,3 Prozent im Vergleich zum Jahr davor gab es in Österreich 2023 das viertstärkste Plus im Ländervergleich.
Auch wenn bargeldloses Zahlen beliebter wird – bei der Generation 50+ ist es noch weit davon entfernt, die Norm zu sein. Und das hat gute Gründe: Vor allem für ältere Menschen ist Bargeld gedruckte Freiheit. Es gibt Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit. Für Bargeld ist keine technische Infrastruktur nötig, es ist Hacking-sicher. Es funktioniert immer – ob beim Dorfgreißler, im Einkaufszentrum oder in der Apotheke. Eine Bankkarte ist bei einem Stromausfall oder Serverfehler nutzlos. Mit Bargeld können die eigenen Ausgaben auch besser kontrolliert werden. Und für kleine Zahlungen wie einen Kaffee, Trinkgeld für die Kellnerin, Taschengeld für Kinder und Enkel sind Münzen und Scheine beliebter – und auch praktischer als eine Karte.
Die Möglichkeit elektronischer Transaktionen ist gut. Die ältere Generation wird digital auch immer fitter. Die Wahlfreiheit muss es aber weiterhin geben. Das Bargeld muss bleiben! Dafür kämpfe ich wie eine Löwin!
Ihre Ingrid Korosec