Erkenntnisse des Seniorenbarometers
Nach dem Motto „Ein Plan für die Senioren, hat sich der Burgenländische Seniorenbund unter der Führung von Landesobmann Rudolf Strommer im heurigen Jahr eine Standortbestimmung zum Ziel gesetzt. Schließlich will man doch für und nicht an den Mitgliedern vorbei arbeiten.
Beginnend mit der Aufarbeitung von brisanten Themen wie Pflege, Sicherheit, Erben und Vorsorge in diversen Bezirkskonferenzen wollte man es im Spätsommer genau wissen. Gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut KOMMA ging man einen Schritt weiter. Mit dem Instrument der qualitativen Marktforschung wollte man von den Mitgliedern direkt wissen, wo man steht, welche Strategien zu entwickeln wären und wo die Reise schlussendlich hingehen soll. Kurz gesagt – was zeigt das Seniorenbarometer an:
Dazu wurden nahezu ca. 7000 Fragebögen an die Seniorenbundmitglieder versendet. 729 Rückmeldungen wurden registriert. „Ein hervorragendes Ergebnis“, so Stefan Premstaller von KOMMA. In weiteren 57 Tiefeninterviews – Telefongespräche mit ausgewählten Persönlichkeiten – wurde ein Gesamtbild zur momentanen Stimmungslage im Burgenländischen Seniorenbund erstellt.
Zwei wesentliche Erkenntnisse wurden dabei gewonnen.
1. Seniorenarbeit braucht einen strukturierten Plan, an dem bereits gearbeitet und der in den folgenden Jahren immer wieder adaptiert wird.
2. Die Senioren brauchen eine Stimme im Landtag, um in Entscheidungsgremien aktiv mitwirken zu können und gehört zu werden.
Eckpunkte, die in der Umfrage besonders thematisiert wurden, waren die Digitalisierung, Stichwort: keine digitale Altersdiskriminierung. Ein großes Anliegen ist auch die medizinische Versorgung, die verbessert werden muss. Viele der Befragten sprechen von einer Zweiklassenmedizin und überlangen Wartezeiten bei Fachärzten. Ein Zustand der für viele unzumutbar ist. Auch das Thema Pflege ist in aller Munde. Man wünscht sich eine wohnortnahe Pflege, die nicht in Unwürde und Einsamkeit enden darf. Hier ist die Unsicherheit unter den SeniorInnen besonders groß, scheint doch der Pflegeplan des Landes gescheitert zu sein. Eine rasche Umsetzung ist jedenfalls nicht in Sicht. Sorgen bereitet der älteren Generation auch die Mobilität bis ins hohe Alter. Es muss einfach das Recht geben, bis ins hohe Alter mobil und selbstständig agieren zu können. Nicht alle haben ein eigenes Auto oder eine Familie, die sich kümmert. Schlussendlich ist man sich sicher, dass die Meinung der Senioren bei großen Entscheidungen gehört werden muss.
„Das Ergebnis des Seniorenbarometers ist für uns ein klarer Auftrag für die Erarbeitung eines Seniorenplanes und für die Einbindung der Senioren in die politischen Entscheidungsgremien. Auf Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse werden wir in einer Klausur des Landesvorstandes am 30. Oktober 2024 diesen Seniorenplan erarbeiten. Gleichzeitig wollen wir bei der Erstellung der Landeslisten einen Seniorenvertreter an wählbarer Stelle platziert wissen“, so Landesobmann Rudolf Strommer abschließend.