Guter Befund für die Gesundheitsvorhaben - Thema der Woche
Das Gesundheitskapitel im Regierungsprogramm ist ambitioniert und umfangreich. Das ist gut, weil es um einen sehr wichtigen Bereich geht – und weil es viel zu tun gibt.
Die Probleme sind bekannt: Etwa zu lange Wartezeiten auf Facharzt-, MRT- und OP-Termine, zu wenige Kassenärzte. Die Kosten steigen, die Leistungen sinken. Immer mehr Menschen fürchten, dass sich die medizinische Versorgung sukzessive verschlechtert.
Notwendige Reformen
Vieles ist im Arbeitspapier der drei Koalitionspartner unter dem Titel „Ausbau des niedergelassenen und ambulanten Versorgungsangebots“ aufgelistet, darunter kürzere Wartezeiten, Ausbau der Erstversorgungsambulanzen zur Entlastung von Krankenhäusern, Ausbau der Telemedizin und Ausbau des niedergelassenen Bereichs. Neben Kinder- und Erwachsenenprimärversorgungszentren soll es auch fachärztliche Zentren geben. All das sind Dinge, die ich seit langem verlange. Dazu gehören auch österreichweit einheitliche Kassenleistungen, die nun vorgesehen sind.
Prävention stärker im Fokus
Ebenfalls positiv hervorzuheben ist etwas, auf das ich auch seit langem dränge: Vorsorge. Diese ist das Um und Auf – von der Kindheit bis in das Alter. Wir leben in Österreich lange, aber bei den gesunden Lebensjahren ab 65 liegt Schweden bei 14,3 Jahren, hierzulande sind es 9,5. Investitionen in Vorsorge ersparen Leid und Leiden für die Menschen und Behandlungskosten. ÖVP, SPÖ und NEOS wollen Präventionsleistungen in allen Lebenslagen massiv ausbauen. Es sind Frühversorgungs- und Früherkennungsprogramme geplant.
Dringende Gratis-Impfungen
Zudem sollen alle Impfungen, die im nationalen Impfprogramm empfohlen werden, nach wissenschaftlicher Priorisierung kostenlos angeboten werden. Damit wird eine weitere meiner Forderungen umgesetzt. Es geht um Gürtelrose, Pneumokokken, RSV, Meningokokken, Varizellen, Hepatitis und FSME. Vor allem eine Gratis-Gürtelrose-Impfung ist notwendig. Die ältere Generation ist von dieser Krankheit hauptbetroffen. Nur eine Immunisierung bietet Schutz. Diese kostet derzeit aber 500 Euro pro Person. Ein Ehepaar hat damit 1000 Euro zu zahlen. Das können sich sehr viele Seniorinnen und Senioren nicht leisten.
Finanzierungswirrwarr leider nicht behoben
Eines der größten Probleme im Gesundheitssystem bleibt bestehen: das Wirrwarr an komplexen Finanzströmen und Zuständigkeiten von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen. Das meiste Geld versickert in den Strukturen. Es gäbe eine Lösung – die „Finanzierung aus einer Hand“, zu der auch viele Experten raten. Das ist leider nicht vorgesehen.
Und noch etwas fehlt: Zeitpläne für die vielen löblichen Vorhaben. Diese sind nachzuliefern. Gerade in Sachen Gesundheit darf kein Tag ungenützt bleiben - ob bei der Prävention oder der Heilung!
Ihre Ingrid Korosec
PS: Ich bin wieder auf Instagram! Folgen Sie mir für aktuelle Themen und interessante Einblicke.