Wahlfreiheit muss es auch beim Bargeld weiterhin geben! - Das Thema der Woche
Ich kämpfe seit Langem wie eine Löwin dafür, dass das Bargeld und die Versorgung damit erhalten bleiben. Es freut mich sehr, dass mich die Nationalbank nun mit einer wichtigen Forderung dabei unterstützt.
Die Nationalbank möchte, dass Bezahlen mit Bargeld rechtlich abgesichert wird. Der Grund: Immer mehr Geschäfte und Lokale wollen keine Münzen und Geldscheine mehr annehmen. Von 2020 bis 2024 ist die Zahl dieser Betriebe von 6 auf 9 Prozent gestiegen. Die Wahlfreiheit der Konsumenten werde von immer mehr Unternehmen missachtet - und sei daher zunehmend gefährdet, sagt Nationalbank-Direktor Eduard Schock. Die Annahmepflicht beim Bargeld sollte gesetzlich gestärkt werden.
Auch der Seniorenrat ist bei der Plattform Bargeld & Gesellschaft der Nationalbank. Die vergangenes Jahr getroffene Vereinbarung zwischen dem Gemeindebund und den Banken zur Sicherstellung der Bargeldversorgung in den österreichischen Kommunen war höchst erfreulich. Bis 2029 stehen weiterhin genügend Geldautomaten für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung, an denen Bargeld abgehoben werden kann.
Land der Bargeldzahlerinnen und Bargeldzahler
Dieses ist nach wie vor sehr beliebt im Land, wie eine Umfrage des Beratungsunternehmens zeb zeigt: 58 Prozent der Transaktionen im Handel erfolgen bar. Aus vielen guten Gründen:
- Vor allem für ältere Menschen ist Bargeld gedruckte Freiheit. Es gibt Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit.
- Für Bargeld ist keine technische Infrastruktur nötig, es ist Hacking-sicher. Es funktioniert immer – ob beim Bäcker, im Einkaufszentrum oder in der Apotheke. Eine Bankkarte ist bei einem Stromausfall oder Serverfehler nutzlos.
- Mit Bargeld können die eigenen Ausgaben besser kontrolliert werden. Und für kleine Zahlungen wie einen Kaffee, Trinkgeld für die Kellnerin oder den Kellner, Taschengeld für Kinder und Enkel sind Münzen und Scheine beliebter – und praktischer als eine Karte.
Transaktionen elektronisch abwickeln zu können, ist gut. Das Digitale darf das Bargeld aber nicht verdrängen. Die Wahlfreiheit muss es weiterhin geben. Im Kampf dafür habe ich mit der Nationalbank einen starken Verbündeten!
Ihre Ingrid Korosec