Priorisierung muss prioritär sein! - Das Thema der Woche
Von 24. bis 30. April ist Welt-Impfwoche. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sie einst initiiert, um den Fokus auf Krankheiten, gegen die immunisiert werden kann, zu legen.
Vor allem durch die heurige Welt-Impfwoche sollte das Augenmerk auf Impfungen verstärkt werden, weil die Durchimpfungsraten in Österreich sinken – mit schlimmen Folgen. Die Keuchhusten-Fälle sind im Vorjahr massiv angestiegen, laut AGES gar um 450 Prozent gegenüber 2023. Es gilt nach wie vor aufzuklären, dass Impfungen nützen, nicht schaden!
Nicht nur für Kinder ist der Schutz essenziell; das ist er auch für Erwachsene. Auffrischungsimpfungen sind ebenso notwendig wie Immunisierungen gegen Krankheiten ab einem bestimmten Alter.
Ältere Generation von Gürtelrose hauptbetroffen
Ich fordere seit Langem, dass Erwachsenen-Impfungen gratis angeboten werden, vor allem die freiwillige Immunisierung gegen Gürtelrose für Menschen über 60 Jahren sollte unentgeltlich sein. Die ältere Generation ist von dieser Krankheit hauptbetroffen. Derzeit kostet die Impfung 500 Euro pro Person. Das können sich sehr viele Seniorinnen und Senioren nicht leisten.
Mehr als 99 Prozent der über 50-Jährigen tragen das Varizella-Zoster-Virus, das die Gürtelrose auslöst, in sich. Jede/r Dritte erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose. Die schmerzhafte Erkrankung betrifft hierzulande jährlich etwa 30.000 bis 40.000 Menschen, wobei das Risiko mit dem Alter deutlich steigt.
Gratis-Impfungen sind wertvolle Investitionen
Im Regierungsprogramm ist vermerkt, dass alle Impfungen, die im nationalen Impfprogramm empfohlen werden, nach wissenschaftlicher Priorisierung kostenlos angeboten werden. Es geht um Gürtelrose, Pneumokokken, RSV, Meningokokken, Varizellen, Hepatitis und FSME. Dafür gibt es ein Budget von 90 Millionen Euro.
Ich sage es neuerlich: Gratis-Impfungen sind eine Investition in das Gesundheitssystem. Die staatlichen Ausgaben für die Heilung von Gürtelrose übersteigen die Impfkosten bei Weitem. Vorsorge ist nicht nur besser, sondern auch billiger, als behandeln zu müssen. Die Priorisierung der Impfungen muss daher prioritär sein! Rasches Handeln ist gefragt!
Ihre Ingrid Korosec