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    Gesucht: Jobs für über 50-Jährige - Das Thema der Woche

    12. Mai 2025

    Rauf mit dem Pensionsantrittsalter auf 67 Jahre! Das rufen viele. Sie suggerieren damit, dass dies das Allheilmittel für das Pensionssystem sei. Damit würden die staatlichen Zuschüsse enorm verringert. Auf das erste Hinhören klingt das vernünftig. Jene, die auf den späteren Gang in den Ruhestand drängen, blenden aber die Realität aus.

    Derzeit gehen 41,2% der 55- bis 64-Jährigen aus dem Krankenstand oder der Erwerbslosigkeit in Pension. In Dänemark ist das bei 25,4%, in Schweden bei nur 22% der Fall. Immer öfter werden in Österreich ältere Mitarbeiter lange vor dem Pensionsantrittsalter gekündigt. 30 Prozent der Betriebe haben keinen Mitarbeiter über 60.

    „Zu alt“

    Eine Umfrage des Jobportals Stepstone, bei der 3.000 Personen, darunter 350 Personalverantwortliche, befragt wurden, hat nichts Gutes ergeben: 84% der Jobsuchenden 50+ sorgen sich, wegen des Alters keine Stelle zu bekommen. 56% zögern deshalb, sich zu bewerben. Andere geben das Alter nicht an, um nicht diskriminiert zu werden und zumindest eine Antwort zu bekommen. Jeder zweite Recruiter denkt, dass es ein Alter gibt, ab dem Bewerber von Personalverantwortlichen als „zu alt“ für bestimmte Positionen angesehen werden. Es geht um Menschen über 50.

    Ein Beleg dafür ist die AMS-Statistik: Im April waren 96.806 Menschen über 50 arbeitslos gemeldet - ein Plus von 6.850 oder 7,6% im Vergleich zu 2024. Ein Drittel der Langzeitbeschäftigungslosen ist älter als 50, ein Viertel älter als 55.

    Wer stellt jemanden über 60 ein?

    Bei mir melden sich Frauen und Männer, die nicht nur frustriert, sondern verzweifelt sind: Trotz Qualifikation, langjähriger Erfahrung und unzähliger Bewerbungen werden sie nicht eingestellt.

    Diese Probleme werden mit einem höheren Antrittsalter nicht gelöst, sie würden damit prolongiert. Wenn schon Menschen über 50 „zu alt“ sind – wer stellt dann jemanden über 60 oder 65 ein?

    Faktisches Pensionsantrittsalter erhöhen!

    Angesichts dieser Fakten muss es jetzt darum gehen, das faktische Pensionsantrittsalter zu erhöhen. Dazu bedarf es vieler Maßnahmen. So ist ein sozialpartnerschaftlicher Schulterschluss von Arbeitgebern und Arbeitnehmern für alternsgerechte Arbeitsplätze nötig.

    Dienstnehmer müssen zu Weiterbildung und Umschulung bereit sein. Dienstgeber müssen umdenken, Ältere nicht als (finanzielle) Belastung, sondern als Bereicherung sehen. Unternehmen mit jungen und älteren Mitarbeitern haben einen strategischen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Ich sage es bildlich immer so: Die Jungen sind schneller, die Alten kennen die Abkürzungen.

    Anreizsystem notwendig

    Von der Regierung sollte es rasch das im Koalitionsabkommen festgeschriebene Anreizsystem geben: etwa in Form von Boni für Firmen, die Ältere beschäftigen. In Schweden gibt es solche finanziellen Belohnungen, um Diskriminierung wegen des Alters zu verhindern und älteren Arbeitnehmern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Es gibt auch einen Malus für Unternehmen, wenn zu wenige ältere Menschen eingestellt werden.

    Würden alle bis zum gesetzlichen Antrittsalter von 65 arbeiten (können), brächte das 2,8 Milliarden Euro pro Jahr. Bis 2033 wird das Antrittsalter der Frauen dem der Männer – also 65 – angeglichen. Auch das reduziert die staatlichen Zuschüsse, weil die Frauen länger im Erwerbsleben sind. Das ergibt kumuliert in Summe rund 10 Milliarden Euro.

    Gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik ist die beste Pensionspolitik. Eine höhere Erwerbsquote und mehr Vollzeit bringen mehr Steuereinnahmen und eine höhere Pension, damit weniger Altersarmut. Alle profitieren davon, die Gesellschaft und der Einzelne.

    Ihre Ingrid Korosec

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