Ältere sind keine Digital-Verweigerer!
Die Digitalisierung schreitet rasch voran. Viele Menschen kommen bei dem Tempo nicht mit. Vor allem Seniorinnen und Senioren tun sich schwer. Oft mangelt es an technischen Geräten zu Hause, an Wissen, an einfachen Anwendungen-und manchmal auch am Mut: Angst, etwas falsch zu machen, verunsichert und schreckt ab.
Faktum ist auch: Viele Ältere sind lernwillig und lernen – von Kindern und Enkelkindern, von Freunden und Bekannten. Oder sie nutzen Schulungsangebote, etwa die Digi-Stammtische des Seniorenbunds.
Besonders schön sind Projekte wie jenes der Vienna Business School, bei dem ich vor Ort gewesen bin. Unter dem Slogan „Granny goes Smartphone“ haben Schülerinnen und Schüler Seniorinnen und Senioren Smartphone-Grundlagen vermittelt. Die Jungen profitieren ebenfalls von solchen Treffen. Ihr Know-how trifft auf Lebenserfahrung. Gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung werden gestärkt. Das sollte Schule machen!
Durch die „Digital Überall Plus“-Offensive der Bundesregierung, die seit April läuft, wird ein ebenso wichtiger Beitrag geleistet, um niederschwellig und kostenlos digital fit zu machen. Rund 1.000 Workshop-Reihen mit je 12 oder 18 Unterrichtseinheiten werden offeriert. Pro Gemeinde ist maximal eine Reihe buchbar. Diese ist vielseitig und praxisnah: Digitale Seniorinnen- und Seniorenbildung, Digitale Amtswege & Sicherheit im Internet, Leben mit zunehmender Digitalisierung & Künstlicher Intelligenz, Digitale Produkte und Inhalte.
Auch der Seniorenbund hat sich digital erweitert – mit einer neugestalteten Homepage. Sie ist übersichtlich, einfach bedienbar und barrierefrei. Es gibt Informationen und die Positionen des Seniorenbunds zu Allem, was für die ältere Generation relevant ist – vom Thema Pensionen bis zu Altersdiskriminierung. Zu finden sind weiterhin auch Sportprogramme und Rätsel. Hier können Sie sich ein Bild machen: www.seniorenbund.at.
Auf meiner Facebook-Seite gibt es u. a. Tipps für den digitalen Umgang mit dem Smartphone – von der Installation von Apps bis zu individuellen Einstellungen, die die Bedienung erleichtern.
Seniorinnen und Senioren sind keine Digital-Verweigerer, sondern Digital-Neugierigemit Aufholbedarf! Dennoch muss es weiterhin auch analoge Angebote geben. Eine Leitartiklerin der OÖNachrichten schrieb dazu: „Die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe sollte nicht von Alter oder Technologieverständnis abhängen.“
