Zusage für Flat Tax-Budget muss halten! - Thema der Woche
Eines der Vorhaben der Bundesregierung ist eine Flat Tax für freiwilliges Arbeiten im Alter. Das ist auch im Koalitionsabkommen festgeschrieben.
Geplant ist, dass ab 1. Jänner in der Alterspension dafür ein einheitlicher Steuersatz von 25 Prozent gilt. Für das kommende Jahr sind 300 Millionen Euro budgetiert, für 2027 sind 470 Millionen Euro reserviert.
Obwohl – wie sich jetzt gezeigt hat – die Budgetlage schlechter ist, als die ursprünglichen Berechnungen gezeigt haben, darf das für die Flat Tax eingepreiste Budget nicht für Anderes verwendet werden. Die Zusage dafür muss halten! Ich erwarte mir, dass die Bundesregierung trotz der staatlichen Haushaltslage Wort hält und das Modell der Flat Tax am 1.1.2026 in Kraft tritt. Dazu habe ich mich auch in den Salzburger Nachrichten (Ausgabe 17. November)geäußert.
Das Modell hat Vorteile für alle:
- Die Flat Tax mit 25 % bringt mehr steuerliche Klarheit und mehr Netto vom Brutto. Wer künftig 1.000 Euro pro Monat dazuverdient, soll 750 Euro netto behalten – unabhängig von der Höhe der Pension. Nach dem Günstigkeitsprinzip.
- Die Flat Tax soll es - Stichwort Gerechtigkeit – aus meiner Sicht für Arbeitnehmer und Selbstständige geben.
- Mit der gleichzeitigen Befreiung von Sozialabgaben ist dieses Modell eine Entbürokratisierung. Die Steuer wird bei der Auszahlung abgezogen – einfach, verständlich und ohne zusätzlichen Papierkram. Pensionistinnen und Pensionisten müssen sich nicht mehr mit Formularen oder Jahresausgleichen herumschlagen, sondern wissen von Anfang an, was sie verdienen. Das schafft Motivation und Sicherheit.
- Die Flat Tax ist ein einfaches Modell, das viele Menschen entlastet, Bürokratie abbaut – und großes Potenzial für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt hat. Eine Win-Win-Situation für Betriebe, die Wirtschaft und Pensionistinnen und Pensionisten, die in der Pension ihre Erfahrung weitergeben wollen und können. Und für jene, die zur Pension etwas dazuverdienen müssen, damit sie ihren Lebensstandard halbwegs erhalten können.
- Die Flat Tax ist eine Zuverdienstmöglichkeit, die gerade aufgrund der anhaltenden starken Teuerung für PensionistInnen mit einer Durchschnittspension von 1.412 Euro bei Frauen und 2.259 Euro bei Männern (Brutto-Alterspension, Stand12/2024) kein „nice to have“ ist, sondern zunehmend zur Notwendigkeit wird.
- Das Ziel ist keine zweite Berufskarriere, sondern ein Zuverdienst – aus Freude oder Notwendigkeit. Daher ist eine Deckelung bei der Steuerbegünstigung nötig. Wo der angesetzt wird, ist ebenfalls rasch zu klären.
- Anspruch auf die Flat Tax sollen nur Pensionistinnen und Pensionsten haben, die Anspruch auf die Alterspension haben. Rund ein Drittel dieser Neupensionisten möchte freiwillig weiterarbeiten. Nicht Vollzeit, aber ein paar Stunden in der Woche. Manche, weil sie es sich leisten können. Andere, weil sie es müssen. Alle, weil sie etwas können.
- Auf dem Arbeitsmarkt wird dieses Potenzial – Stichwort Expertenpoolund Fachkräftemangel, wie z.B. im Tourismusbereich oder in der Pflege – ganz besonders gebraucht. Auch angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle der Babyboomer.
Viele Pensionistinnen und Pensionisten, aber auch Menschen, die vor dem Pensionsantritt stehen, interessieren sich für dieses Modell. Sie fragen auch beim Seniorenbund dazu an. Ich appelliere an die Regierungsparteien, konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Sie sind jetzt und dringend gefordert, rasch eine Einigung zu erzielen!
Ihre Ingrid Korosec


