Gewalt gegen Frauen darf in keinem Alter akzeptiert werden! - Thema der Woche
Nicht nur im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ – angesichts dieser aber umso mehr – muss auf alarmierende Zahlen aufmerksam gemacht werden: Allein heuer gab es in Österreich bereits 16 Femizide und 32 schwere Gewalttaten gegen Frauen. Insgesamt ist jede dritte Frau hierzulande von Gewalt betroffen. Ein alarmierendes Faktum!
Der Kampf gegen Gewalt an Frauen muss also dringend verstärkt werden.
Derlei Gewalt gibt es in allen gesellschaftlichen Schichten, unabhängig von Herkunft, Nationalität, Bildung oder Alter – und oft passiert sie im engsten Umfeld, in der Familie. Sie äußert sich körperlich, psychisch, durch Kontrollverhalten oder Erniedrigungen. Besonders die digitalen, anonymen Übergriffe nehmen massiv zu – und das ist widerlich und feig.
In einem Leitartikel der OÖN hieß es dieser Tage dazu: „Gewalt beginnt, bevor er zuschlägt.“ Immer wieder ist von gewalttätigen Männern zu hören, die Frau habe provoziert. Die klassische Täter-Opfer-Umkehr.
Vor allem Gewalt gegen Seniorinnen und Senioren ist nach wie vor ein teils ignoriertes und tabuisiertes Thema. Gewalt in jeder Form ist inakzeptabel. Besonders verwerflich ist sie, wenn sie ältere Menschen betrifft.
Ältere Frauen leiden besonders unter physischer und psychischer Gewalt des Lebenspartners. Viele Betroffene schämen sich aber, Hilfe zu suchen. Ich appelliere an Frauen jeden Alters, sich helfen zu lassen. Es gibt auch Einrichtungen dafür. Keine der betroffenen Frauen muss allein sein!
Ich begrüße den nun von der Regierung beschlossenen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen. Bei Gewaltprävention ist es wie bei der Gesundheitsvorsorge: Sie muss im Kindesalter beginnen.
Nötig ist auch eine gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung für das Thema Gewalt gegen ältere Frauen. Besonders diese müssen stärker darüber aufgeklärt werden, dass sie Gewalt nicht hinzunehmen haben. Gewalt darf in keinem Alter akzeptiert werden!
Ihre Ingrid Korosec


